Stand-alone

Stand-alone-Speicher können die verfügbare technische Kapazität des Netzanschlusses optimal nutzen, um flexibel Batteriestrom ins Netz einzuspeisen oder daraus zu beziehen. Dadurch tragen sie wesentlich zu einer hohen Zuverlässigkeit und Stabilität der Stromversorgung bei.

Ihr größter Vorteil liegt jedoch darin, dass der Netzanschluss durch den Batteriespeicher dauerhaft – rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr – genutzt werden kann. Es bestehen somit weder zeitliche noch leistungsbezogene Einschränkungen. Das eröffnet maximale Flexibilität in allen Märkten und ermöglicht die höchsten potenziellen Erträge im Vergleich zu anderen Speicherlösungen.

Co-Location

Unter Co-Location versteht man die Kombination einer Freiflächenanlage für erneuerbare Energien (EE) mit einem Batteriespeicher am selben Standort und über einen gemeinsamen Netzanschluss. Dieses Konzept bietet eine smarte Antwort auf die Herausforderungen rund um Flächennutzung und Netzanbindung von Speichern und anderen EE-Anlagen.

Durch die gemeinsame Nutzung von Fläche und Infrastruktur lassen sich Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Projekte spürbar steigern.

Standalone Co-Location

Merkmal Colocated-Speicher Standalone-Speicher
Netzanschluss Nutzung bestehender NVP von Wind oder PV Eigenständiger Netzanschluss
Betriebsmodell Arbitrage Regelenergie Eigenverbrauchsoptimierung Flexibilitätsvermarktung Regelenergie Arbitrage
Wirtschaftlichkeit Ideal bei vorhandenem NVP Höchste Erlöspotenziale bei freier Optimierung
Standortplanung Anlagenbezogen Regional frei wählbar

Überbauung von Netzverknüpfungspunkten

Durch die Errichtung eines Co-Located Batteriespeichers am bestehenden Netzverknüpfungspunkt entfällt das zentrale Bottleneck der Planung: die Genehmigung und Realisierung eines neuen Netzanschlusses.

Da Netzverträglichkeitsprüfungen, Flächenfreigaben und technische Anschlussgenehmigungen bereits bestehen oder nur minimal angepasst werden müssen, verkürzen sich Abstimmungs- und Bauzeiten erheblich – die Projektierung und Umsetzung gewinnen deutlich an Geschwindigkeit.

Handel am Arbitagemarkt

Datenquelle: ENTSO-E Transparency Platform

Der Arbitragemarkt ermöglicht es, Preisunterschiede im Stromhandel gezielt auszunutzen, indem Energie zu Zeiten niedriger Preise eingekauft (geladen) und zu Zeiten hoher Preise verkauft (entladen) wird. Co-Located Speicheranlagen – Batteriespeicher in unmittelbarer Nähe zu Netz- oder Handelsplätzen – sind hierfür besonders geeignet, da sie schnell und präzise reagieren können.

Der Handel erfolgt vor allem am Day-Ahead-Markt, bei dem Strom einen Tag im Voraus in Stundenblöcken gehandelt wird, sowie am Intraday-Markt, der kurzfristige Optimierungen bis kurz vor Lieferung erlaubt. Da Lade- und Entladezyklen die Lebensdauer der Batterie begrenzen, wird der Einsatz so geplant, dass mit möglichst wenigen Zyklen maximale Preisunterschiede ausgenutzt werden.

Eine besondere wirtschaftliche Attraktivität ergibt sich derzeit durch die Netzentgeltbefreiung für Speicher bis August 2029, wodurch die Betriebskosten deutlich sinken und Arbitragegeschäfte noch profitabler werden. Die Kombination aus Marktzugang, schneller Reaktionsfähigkeit, strategischem Zyklusmanagement und Kostenvorteilen durch die Netzentgeltbefreiung macht den Arbitragehandel mit colocated Speichern besonders lukrativ.

Eigenverbrauchsoptimierung / Lastspitzenkappung

Eigenverbrauchsoptimierung mit einem Stand-alone-Speicher in Gewerbe- oder Industrieunternehmen bedeutet, dass der selbst erzeugte Strom – meist aus einer Photovoltaikanlage – möglichst direkt vor Ort genutzt wird, anstatt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen. Überschüssige Energie, die im Moment der Erzeugung nicht benötigt wird, wird im Batteriespeicher zwischengespeichert und steht zu einem späteren Zeitpunkt wieder zur Verfügung, beispielsweise in den Abendstunden, bei Produktionsspitzen oder wenn der Energiebedarf kurzfristig ansteigt.

Auf diese Weise lässt sich der Bezug von teurem Netzstrom deutlich reduzieren, was nicht nur die Energiekosten senkt, sondern auch die Unabhängigkeit vom Energieversorger erhöht. Zusätzlich kann der Speicher Lastspitzen ausgleichen („Peak Shaving“), wodurch sich unter Umständen auch die Netzentgelte verringern. Insgesamt ermöglicht diese Technologie eine effizientere Nutzung der eigenen Stromerzeugung, steigert die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Energiekosten langfristig zu optimieren.